Der Markt für Hufpflegeprodukt ist kaum zu überblicken. Huffett, Huföl, Hufgel, Hufspray - für die Menschennase angenehm duftend, mit wohlklingenden Namen versehen - echt Verkaufsschlager. Was nützt das Ihnen bzw. Ihrem Pferd? In den meisten Fällen nur wenig. Hätte die Natur gewollt, dass Pferdehufe regelmäßig gefettet werden, so hätten sie warscheinlich Talgdrüsen.
Huffett verhindert dass Feuchtigkeit in den Huf eindringen oder entweichen kann. Somit schränkt Huffett eine natürliche Huffunktion, die Anpassung an die Umgebung maßgeblich ein. Es ist normal, dass ein Huf auf feuchtem Untergrund weicher und auf trockenem Untergrund härter wird. Durch diese Angleichung an die natürlichen Gegebenheiten bleibt die Griffigkeit des Hufes auf dem jeweiligen Untergrund erhalten.
Natürlich ist ein feuchter, aufgequollener Huf empfindlich und anfällig, wenn das betreffende Tier damit über einen rauen, steinigen Untergrund bewegt wird - die sollte vermieden werden. Ein dauerfeuchter Huf ist ebenso anfällig für den Befall durch Bakterien, Viren und Pilze. Um dem Vorzubeugen sollte aber die Haltung des Tieres angepasst werden, kein Hilfsmittel kompensiert eine Haltung, die der Gesundheit eines Tieres nicht angemessen ist.
Es spricht nichts dagegen, wenn man sein Tier für einen Fototermin besonders herausputzt und dafür auch die Hufe mit Fett zu glänzen bringt. Dafür reicht dann handelsübliches Sonnenblumenöl völlig aus.
Wenn Ihr Tier unter problemen mit den Hufen leidet, zu weich, bröckeliges Horn o. ä., dann beraten sie sich mit einem Hufpfleger oder Veterinär, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Ernährung, Haltung und verschiedene Erkrankungen wirken sich deutlich auf die Hufgesundheit aus. Wenn diese Faktoren nicht stimmen, dann hilft auch keine Kosmetik.